DIE HÄUFIGSTEN UND 

SCHLIMMSTEN FEHLER

IN DER LEOPARDGECKOHALTUNG

Wenn man verschiedene Internetforen liest bzw. in persönlichen Gesprächen tauchen immer wieder Haltungsfehler auf, die - obwohl mit geringem Aufwand vermeidbar - doch immer wieder gemacht werden und oft zu schweren gesundheitlichen Problemen der Tiere führen.

 

BODENGRUND

Hartnäckig hält sich der Irrglaube, Leopardgeckos leben in der freien Natur auf Sand. Das ist falsch. Leopardgeckos sind Steppenbewohner und leben auf lehmig harten, teilweise steinigen Bodengrund. Loser Sand ist schlecht für die Gelenke der Tiere, da sie darin einsinken und dies die Gelenke belastet. Des weiteren kann Sand zu Verstopfung mit tödlichem Ausgang führen, auch der als angeblich verdaubar angepriesene sogenannte Calcisand. Es kommt immer wieder vor das einzelne Tiere Sand fressen, die Gründe dafür sind vielfältig (Parasitenbefall, Mineralstoffmangel, ...) und es gibt dazu viele unterschiedliche Beobachtungen.

Um sowohl die gefürchtete Verstopfung zu vermeiden als auch für die Gelenke den erforderlichen festen Untergrund zu bieten empfiehlt sich Lehmpulver unter den Sand zu mischen, etwa im Verhältnis 1 Teil Lehmpulver, 3-5 Teile Sand. Lehmpulver und Sand werden feucht vermischt, nach dem Trocknen soll der Untergrund eine harte und feste Oberfläche bilden. Lehmpulver erhält man um wenige Euro pro Kilo auch im Töpferbedarf, sogar in verschiedenen Farben, in Wien z. B. bei der Firma Skokan


ZU FRÜHES ZUSAMMENSETZEN VON WEIBCHEN UND MÄNNCHEN

Grundsätzlich sollte ein Weibchen körperlich voll ausgereift sein bevor es mit einem Männchen verpaart wird. Diese körperliche Reife tritt meist im Alter von ca 1,5 Jahren ein.

Allerdings kann ein Weibchen bereits im Alter von 5 Monaten geschlechtsreif sein. Wenn sie sich nun in diesem Alter mit noch nicht vollentwickelten Körperbau mit einem Männchen (das durchaus auch schon mit 4 bis 5 Monaten paarungsbereit sein kann) verpaart, geht ihre Energie in die Produktion von Eiern anstatt in die weitere körperliche Entwicklung. Legenot, kümmerliche körperliche Entwicklung sowie der Tod des Weibchens können davon die Folge sein.

 

FEHLENDE EIABLAGEMÖGLICHKEIT

Weibchen, auch wenn sie ohne Männchen gehalten werden, bilden ab der Geschlechtsreife Eier, die je nach vorhandensein von einem Männchen befruchtet oder unbefruchtet sind. Zur Eiablage benötigt das Weibchen einen optimalen Platz - wenn es den nicht findet kann dies zur Legenot führen, deshalb sind in einem Terrarium dem Weibchen verschiedene Ablageplätze in verschiedenen Temperaturbereichen anzubieten. Hierzu eignen sich die sogenannten Wetboxen: Undursichtige Plastikdosen (zB. 1 Liter Eisbecher) in deren Deckel ein Loch geschnitten wird. Befüllt wird die Wetbox mit feuchten Kokoshumus, Sphagnummoos, Erde, oder ähnlichem ungiftigen Material das gut Feuchtigkeit speichert und grabfähig ist.

Diese Wetboxen werden auch außeralb der Eiablagezeit gern von den Tieren aufgesucht, die Feuchtigkeit in diesen Höhlen hilft auch bei der Häutung.

 

FEHLENDES CALCIUM

Calciummangel in Kombination mit Vitamin D3 Mangel führen zu Rachitis. Regelmäßiges bestäuben der Futtertiere mit einem Vitaminmineralstoffpräparat beugen hier vor. Allerdings kann es sein dass die Tiere einen höheren Calciumbedarf haben (z.B. Weibchen während der Eiablage), deshalb sollte Calcium immer zusätzlich in Fom von geriebener Sepiaschale oder geriebener Eierschale (unbedingt vorher abkochen) in einem Schälchen im Terrarium angeboten werden. Manchmal wird dieses Schälchen wochenlang ignoriert, doch dann kann man immer wieder feststellen, dass doch davon gefressen wurde.


NICHTEINHALTUNG VON QUARANTÄNE BEI NEUZUGÄNGEN

Egal wo und von wem man Tiere kauft, egal welch guten gesundheitlichen Eindruck sie machen, eine mehrwöchige Quarantäne in Verbindung mit mehreren Kotuntersuchungen auf "normale" und leicht behandelbare Parasiten und PCR Tests auf Cryptosporidien (siehe auch den Menüpunkt VOR DEM KAUF ) ist unbedingt erforderlich.

Ein geringfügiger Befall mit releativ leicht behandelbaren Parasiten wie zB Oxyuren muss bei einer Kotuntersuchung nicht unbedingt festgestellt werden, durch Stress zB Umzug kann so ein geringfügiger Befall sich zu einem massiven Befall ausweiten, dann muss das Tier behandelt werden. Ist es bereits im fertigen Terrarium bedeutet die dass alles gründlich gereinigt und desinfiziert werden muss, in einem eigens dafür vorbereiteten Quarantänetrerrarium mit Küchenrolle als Bodengrund und austauschbaren Papprollen als Versteckmöglichkeit ist dies leicht zu bewerkstelligen.